Implementierung einer Marketing Automation

Implementierung einer Marketing Automation – Der 7 Schritte Guide

Steht die Entscheidung fest, das Unternehmenswachstum positiv mit einer Marketing Automation voranzutreiben, sehen sich viele Firmen vor der Herausforderung, was nun die nächsten Schritte sind, um das System erfolgreich zu implementieren. Dieser Artikel führt Sie Schritt für die Schritt durch die Implementierung einer Marketing Automation und zeigt Ihnen typische Fallstricke im Einführungsprozess auf.

Inhalt

Warum ein konkreter Implementierungsplan notwendig ist

Ein strukturiertes Vorgehen bei der Implementierung einer Marketing Automation ist unabdingbar. Zu umfangreich ist das Thema, als dass man es auf die leichte Schulter nehmen könnte und ohne einen festgelegten Ablaufplan ein solches System einführt. 

Leider haben viele Unternehmen hierbei nicht den Überblick und verzetteln sich leicht, was sich dann in schlechten Marketingprozessen oder der falschen Software auswirken kann und somit zu Ineffizienz führt. 

Darüber hinaus spielt auch der konkrete Ablauf der Einführung eine entscheidende Rolle. Einfach blind mit der Wahl einer Software zu beginnen bringt weder Erfolge, noch Nutzen, da in vielen Fällen noch nicht eindeutig festgelegt wurde, welche Strategien überhaupt umgesetzt werden sollten oder welche Ziele mithilfe des Systems erreicht werden sollen.

Auch die Einbeziehung von mehreren Abteilungen ist äußerst wichtig. Als Beispiel liegt die Konzeptionierung einer Inbound-Strategie nicht ausschließlich bei der Marketingabteilung. Demzufolge sind andere Abteilungen insbesondere der Vertrieb mit einzubeziehen, um den Erfolg des Projektes gewährleisten zu können. 

Und keine Angst, wenn Sie ein kleines Unternehmen sind und vielleicht sogar keine Marketingabteilung haben. Der ganze Ablauf wird dadurch vom Gesichtspunkt der Planung nur einfacher.

Die 7-Schritte zur erfolgreichen Implementierung einer Marketing Automation

Lediglich sieben Schritte sind nötig, um eine Marketing-Automation erfolgreich zu implementieren und das gesamte System langfristig auf Erfolgskurs zu halten. Wenn Sie dem hier aufgeführten Plan folgen, wird die Einführung in Ihr Unternehmen auch gelingen.

1. Was sind Ihre Businessziele und wie soll Marketing Automation bei der Erreichung helfen?

Der Implementierungsprozess einer Marketing Automation beginnt immer mit Ihren Geschäftszielen. Wenn Sie diese klar und strukturiert festgelegt haben, sollten Sie auch wissen, wie Ihnen Marketing Automation bei der Erreichung hilft.

Zusätzlich sollten Ihre Ziele spezifisch, messbar und herausfordernd, aber dennoch erreichbar sein.

Ein Beispiel: Ziel Ihres Unternehmens ist es, den Umsatz innerhalb eines Jahres um 500.000 €, durch die Gewinnung von Neukunden zu steigern.  

Nun überlegen Sie, was Sie für die Erreichung tun müssen.

In unserem Beispiel: Ein Neukunde bringt Ihrem Unternehmen im ersten Jahr einen durchschnittlichen Umsatz von 5.000 €. Um Ihr Ziel zu erreichen müssen Sie also 100 Neukunden innerhalb eines Jahres gewinnen.

Ihre bisherige Lead-zu-Kunde Konversionsrate beträgt 2 %. Daraus ergibt sich, dass Sie für die Erreichung Ihres Unternehmensziels 5.000 Leads generieren müssen.

Die Besucher-zu-Lead Konversionsrate auf Ihrer Website beträgt aktuell 1 %. Sie müssten also für die Zielerreichung 500.000 jährliche Websitebesucher aufweisen bzw. 41.667 monatliche Besucher.

Aktuell weist Ihre Website aber nur 60.000 jährliche Besucher auf und anstatt unmengen in PPC Traffic zu investieren, möchten Sie Ihre Konversionsraten mit hilfe von Marketing Automation steigern.

Konkret möchten Sie zuerst durch effiziente Landingpages mit für Ihre Buyer Personas ansprechenden Content-Angeboten die Besucher-zu-Lead Konversionsrate auf 4 % steigern. Folglich würden Sie nun 2.400 Leads pro Jahr generieren.

Im zweiten Schritt wollen Sie nun die Lead-zu-Kunde Konversionsrate, durch einen ausgeklügelten Leadmanagement-Prozess auf 4,2 % erhöhen, um damit Ihr Ziel der 100 Neukunden bzw. der Umsatzsteigerung von 500.000 € zu erreichen. 

Marketing Automation hilft Ihnen in diesem Beispiel also dabei Prozesse aufzubauen, um Ihre Konversionsraten maßgeblich zu steigern, Ihr volles Potenzial zu nutzen und Ihr angepeiltes Ziel möglichst effizient zu erreichen.

2. Eine umfangreiche Analyse durchführen

Ist für Ihr Unternehmen klar, wie Marketing-Automation bei der Erreichung Ihrer Business Ziele hilft, können Sie nun mit der umfangreichen Analyse Ihres Ist-Zustandes anfangen. Gehen Sie auch hierbei recht geplant und spezifisch vor:

I. Die bisherige Rolle des Marketings erörtern

Für viele Unternehmen ändert sich mit der Implementierung einer Marketing Automation auch die Rolle des Marketing – sie wird in vielerlei Hinsicht erweitert. 

Wo früher nur schleierhaft das Interesse am Unternehmen geweckt werden sollte, wird jetzt das Marketing ein aktiver Bestandteil des Vertriebsprozesses und für Leadgenerierung und -qualifizierung verantwortlich. 

Marketing Audit Workshop
Wie ist Ihr Marketing bisher strukturiert?

Doch bevor neue Aufgaben definiert werden, müssen Sie den Ist-Stand der Marketingabteilung bestimmen, um genau feststellen zu können, wo mögliche Ansatzpunkte sind.

Analysieren Sie dabei nicht nur bestehende Prozesse und Aufgaben, sondern auch das Know-How der einzelnen Mitarbeiter. So können Sie erkennen, ob das nötige Fachwissen im Bereich des Leadmanagements vorhanden ist oder ob gegebenenfalls eine Schulung der Mitarbeiter erfolgen muss.

Hilfreiche Fragen hierfür sind:

  • Welche Aufgaben übernimmt das Marketingteam aktuell?
  • Welche Rolle spielt digitales Marketing dabei?
  • Vor welchen Herausforderungen steht das Team?
  • Welche Aktivitäten sollten mit Hinsicht auf Effizienz nicht mehr durchgeführt werden?
  • Wie ist das Verhältnis und die Kommunikation zum Vertriebsteam?
  • Welche Rolle spielt das Thema Leadgenerierung bisher?
  • Über welche Methoden werden Leads gewonnen (Messen, Kontaktformulare, Content Angebote, Newsletterformulare, Social Media, Netzwerke, Landingpages)?
  • Welche dieser Methoden ist am effektivsten?
  • Welche sind am wenigsten effektiv?
  • Wie ist der aktuelle Wissenstand zum Thema Marketing Automation?
  • Was sollte sich in Zukunft an Wissen angeeignet werden?

Darüber hinaus ist es sinnvoll die aktuelle Lage und Position von jedem Mitarbeiter der Marketingabteilung bewerten zu lassen. Für diese Umsetzung bietet es sich an, einen kurzen Bewertungsbogen an alle Mitarbeiter zu verteilen:

Bereich

1

2

3

4

5

Content Marketing

     

E-Mail Marketing

     

SEO

     

PPC

     

Social Media Marketing

     

Leadgenerierung

     
      
      
      

1 = sehr schlecht      2 = schlecht 3 = weder gut, noch schlecht      4 = gut 5 = sehr gut

II. Ihre Vertriebsprozesse scannen

Da auch der Vertrieb einen weitreichenden Einfluss zur Marketing Automation beiträgt, müssen auch hier Prozesse klar gescannt und erweitert werden. 

Folgende Fragen sind hierbei hilfreich:

  • Wie ist der Vertrieb bisher strukturiert?
  • Wie läuft der Vertriebsprozess ab?
  • An welcher Stelle gibt es dort Herausforderungen?
  • Wie ist er bisher gestaltet (Inbound vs. Outbound)?
  • Wo bekommt der Vertrieb die Leads her?
  • Welche dieser Quellen weist die beste Qualität an Leads auf?
  • Wie werden eventuell Leads weitergegeben?
  • Was sind die Erwartungen des Vertriebs an Marketing Automation?
  • Was wünschen sich Kunden?
  • Wie kann Marketing Automation den Vertrieb zukünftig optimal unterstützen?
  • Wie bewertet der Vertrieb die Zusammenarbeit mit dem Marketing?
  • Wie ist der allgemeine Wissensstand zum Thema Marketing Automation?
  • Welche Aufgaben kosten das Vertriebsteam besonders viel Zeit (Terminvereinbarungen inkl. Vor- und Nachbereitung, Angebote nachfassen, Bestandskundenpflege, Up- und Crossselling, einfache Beratungen etc.)
  • Wie sollte ein Lead qualifiziert sein, damit der Vertrieb gezielt damit arbeiten kann?

Lassen Sie den Vertrieb bei der Implementierung einer Marketing Automation aktiv teilhaben, um von Anfang an den richtigen Erfolgsweg zu gehen.

3. Planung der Strategien und konkreten Abläufe

Nachdem Sie die umfangreiche Analyse im Marketing und Vertrieb durchgeführt haben, heißt es jetzt, die Ergebnisse zusammenzutragen, daraus Strategien entwerfen und durch weitere Analysen ausbauen. 

Bevor jedoch Methoden ausgearbeitet werden, sollten Avatare der Wunschkunden oder auch Buyer Personas genannt, angefertigt werden. 

I. Eine Buyer Persona erstellen

Buyer Personas sind detaillierte Darstellungen der Kunden, die Sie erreichen möchten – Ihrer Wunschkunden. Diese hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihre Kunden besser zu verstehen, sondern gibt Ihnen Einblicke zum Kaufverhalten und anderen wichtigen Triggerpunkten im Kaufprozess.

Zur Erstellung sollten Sie Erfahrungsdaten aus Vertrieb, Marketing, sowie Informationen aus Recherchen, Kundeninterviews und Marktforschungsdaten zusammentragen.

Wenn Sie Ihre Zielgruppe klar kategorisieren, können Sie eine bis über 30 Personas entwickeln. Starten Sie jedoch so einfach wie möglich – also mit so vielen Personas wie nötig und so wenigen wie möglich. Oftmals reicht hierbei schon eine detailliert ausgearbeitete Persona.

Implementierung einer Marketing Automation Buyer Personas
Buyer Personas sind ein unerlässlicher Schritt bei der Implementierung einer Marketing Automation
Was sollte eine Buyer Persona enthalten

Um eine Buyer Persona zu erstellen, können Sie der Einfachheit halber eine Vorlage verwenden. Im Internet finden Sie eine Reihe an nützlichen Vorlagen, achten Sie aber darauf, dass folgende Kernelemente nicht fehlen:

  • Demografische Daten:
    • Wohnort
    • Alter
    • Geschlecht
    • Position
    • Firmengröße
    • Jahresumsatz
    • Jahresnettogehalt
  • Hintergründe:
    • Welchen Beruf übt die Persona aus?
    • Wie ist ihr bisheriger Karriereweg?
  • Was macht die Persona aus?
    • Was ist das bevorzugte Kommunikationsmedium (E-Mail, Telefon, WhatsApp etc.)
    • Welcher Persönlichkeitstyp?
    • Welche Kleidung trägt die Persona?
    • Welche Sprache und Worte werden verwendet?
  • Ziele:
    • Was ist das primäre Ziel?
    • Was das sekundäre?
    • Wo will die PERSONA langfristig hinkommen?
    • Was sind kurzfristige Ziele?
    • Was treibt sie an?
  • Herausforderungen:
    • Was sind aktuelle Hemmstellen für die Erreichung der Ziele?
    • Was behindert die Persona darüber hinaus noch?
    • Was sind Schmerzpunkte der Persona? Was hält sie Nachts wach?
  • Hilfe:
    • Wie kann Ihr Unternehmen der Persona bei der Erreichung der Ziele, oder der Beseitigung der Herausforderungen helfen?
    • Was kann dafür verwendet werden (E-Books, Whitepaper, Blogartikel, Videos, Ihre Produkte oder Dienstleistungen)
  • Zitate:
    • Was sagt die Persona immer wieder?
    • Was sagt sie über ihre Ziele und Herausforderungen?
  • Welche typischen Einwände bringt die Persona immer wieder?
    • Warum würde die Persona Ihr Produkt resp. Dienstleistung nicht kaufen?
    • Was hält sie davon zurück?
  • Was sind wichtige Entscheidungskriterien?
  • Welche Keywords verwendet die Persona?
  • Wie sieht der ideale Kaufprozess für die Persona aus?

II. Welche Prozesse sollen automatisiert werden?

Sie wissen nun also, wie Marketing- und Vertriebsprozesse in Ihrem Unternehmen ablaufen und wie Ihre idealen Buyer Personas aussehen. Nun tragen Sie diese Daten zusammen und brainstormen, welche Prozesse Sie mithilfe der Marketing Automation abbilden möchten.

Beschränken Sie sich hierbei nicht ausschließlich auf die Online Leadgenerierung inklusive  Leadqualifizierung. Mit heutiger Software stehen Ihnen eine Reihe an weitere Möglichkeiten offen, die durchaus ebenfalls Sinn ergeben. 

Um Ihnen ein paar Anreize zu geben, was Sie automatisieren können:

  • Cross- & Upselling
  • Terminvereinbarungen, sowie Vor- und Nachbereitungen
  • Nachfassen von Angeboten
  • Onboarding von Kunden UND Mitarbeitern
  • Leadgenerierung auf Messen mit anschließenden Kampagnen

Nachdem Sie nun eine Reihe an möglichen Strategien aufgestellt haben, erstellen Sie drei Rankings

Sortieren Sie im ersten Ranking nachdem, wie schnell Sie die Strategien umsetzen können und beginnen Sie mit der Schnellsten. Im zweiten Ranking ordnen Sie nach der Einfachheit und im dritten nach dem größtmöglichen Nutzen. 

Nachdem Sie alle drei Rankings aufgestellt haben, schauen Sie welche Strategie in der Schnittmenge am besten abschneidet. Verlieren Sie dabei aber nicht Ihr primäres Geschäftsziel aus den Augen.

III. Passt Ihr Content?

Steht Ihre erste Strategie fest, gilt es nun zu überprüfen, ob Sie auch den passenden Content parat haben. In diesem Schritt der Implementierung einer Marketing Automation führen Sie ein Content Audit durch.
Folgende Punkte können dabei hilfreich sein:

  • Welche Content-Formate existieren?
    • Wo sind die Schwerpunkte (Blog, Fachartikel, Videos, etc.)?
    • Wo gibt es Interaktionsmöglichkeiten?
  • Wie verhalten sich Absprungraten, wenn Analysedaten vorhanden sind?
  • Haben Inhalte mit besonders vielen Nutzerzugriffen eine Gemeinsamkeit?
    • Sind bestimmte Formate (Videos, Blogartikel) besonders beliebt?
    • Beliebteste Blogartikel in Bezug auf Länge und Wortzahl analysieren

Analysieren Sie aber auch andere Schlüsselfaktoren, wie Aktualität, Relevanz und Angemessenheit. Verkörpert der Content Ihre Unternehmenswerte?

Darüber hinaus sollten Sie auch die formale Kriterien nicht außer acht lassen. Gerade Punkte, wie Leserfreundlichkeit und Verständlichkeit sind wichtig. Außerdem sollte Ihr Content handlungsorientiert und wertvoll sein, um in den Augen der Nutzer auch Mehrwert zu stiften.

Vergessen Sie bei diesem Ablauf aber NIEMALS Ihre Persona und achten Sie darauf, den Content für sie zu erstellen.

Überprüfen Sie nun, ob Ihre bisherigen Inhalte auch zu Ihrer gewählten Strategie passen und erstellen Sie, wenn nötig, weiteren passenden Content.

IV. Wie sieht Ihre Strategie im Detail aus?

Ihre Strategie und Ihr Content stehen? Dann können Sie jetzt damit beginnen, die konkrete “Reise” des Leads zu bestimmen. Legen Sie anhand Ihrer gewählten Strategie fest, welche Touchpoints am sinnvollsten sind. 

Touchpoints können Ihre Website, Ihr Blog, Ihr Newsletter (owned Media) oder auch Social Media (earned Media), sowie Messen, Online Anzeigen (paid Media) usw. sein.

Nehmen wir an, Sie möchten die Leadgenerierung und -qualifizierung Ihrer auf Messen gesammelten Leads automatisieren

Da jeder Besucher Ihres Messestands ein anderes Interesse hat, beabsichtigen Sie drei Kampagnen mit E-Mail, Website und Blog Touchpoints für A, B und C Interessenten zu schaffen. Sie entwerfen also einen Prozess mit sieben Touchpoints und dem Ziel, dass der Lead selbstständig einen Termin mit dem zuständigen Vertriebsmitarbeiter bucht.

Zusätzlich möchten Sie die Leadgenerierung vereinfachen und die Kontaktdaten Ihres Standbesuchers kurzerhand über eine Visitenkartenscanner-App an Ihr CRM und Ihr Marketing-Automations-System übertragen.

Der erste Touchpoint findet mit dem Besuch auf Ihrem Messestand statt, die weiteren sechs über E-Mails mit Verlinkungen auf nützlichen Content. 

Ab der dritten E-Mail möchten Sie dem Interessenten die Möglichkeit geben, einen Termin mit Ihnen oder dem zuständigen Vertriebsmitarbeiter zu buchen. Bucht der Kontakt einen Termin, endet die Kampagne.

Wenn nach der sechsten E-Mail immer noch kein Termin gebucht wurde, bekommt der Vertriebsmitarbeiter eine Benachrichtigung zum persönlichen Nachfassen per Anruf. Der weitere Verlauf des Leads wird nun vom Vertrieb übernommen, welcher jetzt genau weiß, an was der Lead interessiert ist.

Implementierung einer Marketing Automation für Messen
So könnte Ihr Messefunnel aussehen

Genauso verfahren Sie mit Ihrer individuellen Strategie. Schauen Sie sich an, was Sie erreichen wollen und konzipieren um dieses Ziel einen Prozess mit entsprechenden Touchpoints.

Um diesen Punkt ausführlich zu besprechen, reicht leider ein Artikel oftmals nicht aus. Kontaktieren Sie uns für mehr Informationen dazu.

4. Wählen Sie die richtige Software

Erst jetzt folgt die Wahl der passenden Software bei der Implementierung einer Marketing Automation in Ihrem Unternehmen. Wie Eingangs erwähnt, ergibt dieser Schritt vor den anderen keinen Sinn, da Sie vorher nicht genau wissen, was Ihre Anforderungen eigentlich sind.

Zusätzlich sollten Sie Budget und Ihre Unternehmensgröße beachten, um eine geeignete Entscheidung treffen zu können.

Darüber hinaus sollte die Software folgende Mindestanforderungen haben, gerade wenn Sie auch in Deutschland aktiv sind:

I. “Tag”-basiert

Tags können Sie sich, wie eine Art virtuelle Notizzettel vorstellen, mit denen Sie Ihre Leads zielgenau ordnen können.

Statt die verschiedenen Leads in einzelnen E-Mail Listen zu speichern und die Übersicht zu verlieren, haben Sie mit Tags die Möglichkeit alle Kontakte zentral zu speichern. Dadurch ergeben sich klare Vorteile in Punkto Kontaktpflege, Zielgruppensegmentierung, Personalisierung und Datenklarheit.

Tags sind im Zeitalter von Marketing Automation unverzichtbar, da Sie Ihnen einiges an manuellen Bearbeitungsaufwand einsparen.

II. Deutschsprachig

Man könnte schnell denken, dass diesen Punkt eigentlich jedes System erfüllen sollte, doch so ist es nicht. Auf dem Markt befinden sich viele Anbieter, die Ihre Software lediglich auf Englischer Sprache anbieten. 

Wenn Sie gut Englisch sprechen mag dieser Punkt weniger relevant sein, doch achten Sie hierbei genau darauf, dass Bestätigungs-, Dankes- oder Abmeldeseiten meist auch auf Englisch sind. Wenn Sie deutsche Kunden haben, ist dies natürlich zu vermeiden.

III. Datenschutzkonform

Das Thema Datenschutz wird immer wichtiger. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Ihre Leads. Achten Sie bei der Wahl des passenden Marketing-Automations-Systems darauf, dass das System zu 100 % der DSGVO gerecht wird.

IV. Eigene IP

Eine eigene IP Adresse ist gerade im B2B unabdingbar. Die E-Mail-Provider, wie Gmail oder Outlook, benutzen zur Identifizierung von potenziellen Spam Nachrichten den sogenannten Senderscore.

Dieser kann durch einen Shared IP Versand (wie es bei vielen Anbietern der Fall ist) in die Höhe schießen, da auch andere über die selbe IP Adresse Ihre E-Mails versenden.
Das Resultat: Die Zustellrate Ihrer E-Mail sinkt.

Zur Überprüfung Ihres Senderscores können Sie die IP Adresse, die Sie im Quelltext Ihrer E-Mails finden, auf Senderscore prüfen. Im Ergebnis können Sie, anhand der untenstehenden Tabelle darauf schließen, wie hoch die Zustellrate Ihrer E-Mails ist.

Zustellrate Senderscore
Wie viel Prozent Ihrer E-Mails werden zugestellt? Quelle: klick-tipp.com

Mit einem eigenen Mailserver haben Sie auch Ihre eigene IP Adresse. Wenn Sie nun hochrelevante Inhalte an Ihre Kontakte senden, steht einem hohen Senderscore mit bis zu 100 Punkten nichts mehr im Weg.

Welche Software erfüllt diese Regelungen?

Untenstehend finden Sie eine kurze Übersicht, über die besten Marketing-Automations-Systeme, die diese Anforderungen erfüllen.

Anbieter Marketing Automation
Quelle: autima.de

Prüfen Sie genau, welche Software Ihren Anforderungen und umzusetzenden Strategien am besten gerecht wird.

5. Onboarding der Mitarbeiter

Damit Sie und Ihr Marketingteam (und bestenfalls auch Ihr Salesteam), ordnungsgemäß mit der Marketing Automation arbeiten können, brauchen Sie ein Onboarding. 

Hierfür stehen Ihnen in der Regel drei Möglichkeiten zur Verfügung:

I. Onboarding durch Videokurse

Viele Softwareanbieter haben eine umfangreiche Sammlung an How-To Videos, um alle Funktionen des Tools zu beherrschen. Einige bieten sogar richtige Videokurse, die Sie Step-by-Step durch die Funktionen der Software führen.

Ein großer Nachteil hierbei: Sie brauchen Disziplin und Zeit, um sich wirklich intensiv mit dem Kurs oder den Videos auseinanderzusetzen. Darüber hinaus müssen Sie sich bei Fragen immer an den Support wenden und müssen dementsprechend auch ein wenig warten.

II. Onboarding durch die Anbieter

Viele Anbieter bieten auch individuelle Onboardings an. Sie gehen Online 1:1 mit Ihnen durch die Software und erklären Ihnen alle Funktionen, die Sie im späteren Alltag kennen müssen. 

Einziger Nachteil: Diese individuellen Training sind oftmals sehr preisintensiv.

III. Onboarding durch eine Agentur

Dies erfolgt meist im Rahmen eines laufenden Projektes. Die Mitarbeiter der Agentur kennen selbstverständlich ebenfalls alle Funktionen und das direkt aus der Praxis.

Darüber hinaus können Sie Ihnen mit Sicherheit den ein oder anderen “Hack” mit auf den Weg geben und stehen zumeist bei Fragen jederzeit, durch einen festen Ansprechpartner, zur Verfügung.

Ganz wichtig!

Bilden Sie Ihre Mitarbeiter zum Thema Marketing Automation aus. Für den langfristigen Erfolg ist es unverzichtbar, Mitarbeiter zu haben, die sich mit unterstützenden Marketing- und Sales-Strategien, wie Content Marketing, Leadgenerierung und -nurturing und Sales Enablement auskennen. 

Wenn Sie Ihr erstes Projekt mit einer Agentur aus diesem Bereich beginnen, werden Sie einiges an Skills mit auf den Weg bekommen, um Sie langfristig auf dem richtigen Weg zu behalten.

Darüber hinaus eignet sich die HupSpot Academy als absolut ausgezeichnete Lernplattform in diesem Bereich. 

6. Umsetzung der Strategien inklusive Tests

Jetzt geht es in die heiße Phase. Haben Sie die Software gewählt und die Strategien entworfen, folgt nun die Umsetzung.

Zuerst stehen jedoch die Grundeinrichtungen und Konfigurationen der Software an. Der Ablauf hierbei ist von System zu System unterschiedlich und wird in vielen Fällen auch direkt beim Onboarding mit erledigt.

Folglich bilden Sie Ihre Strategien in der Software ab.

Als nächsten Schritt, den Sie auf keinen Fall verpassen sollte, ist, dass Sie vor dem Livegang Ihre Prozesse ausgiebig testen. Treten an irgendeiner Stelle Fehler auf, müssen Sie nochmals an die Prozesse ran und nachbessern, bis alles einwandfrei funktioniert.

7. Messen und Optimieren

Nach der Implementierung einer Marketing Automation ist die Arbeit nicht getan. Viele denken, dass nun alles automatisiert abläuft und die Kunden von ganz alleine kommen.

Auch wenn Ihnen das System eine ganze Menge an Arbeit abnimmt, gilt es trotzdem alle Prozesse ständig zu messen und zu optimieren. Nur so kann langfristiger Erfolg gewährleistet werden. 

I. KPI’s

Der erste Schritt hierbei liegt in der Messung von wichtigen Kennzahlen, doch davor sollten Sie erst festlegen, welche KPI’s Sie messen wollen, bzw. welche Zahlen Ihnen Aufschluss über den Erfolg Ihrer Kampagnen geben. 

Oftmals sind dies Messwerte, wie:

  • Eintragungsraten in Formulare
  • Öffnungsraten für E-Mails
  • Klickraten bei E-Mails
  • Besucher-zu-Lead Konversionsrate
  • Lead-zu-Kunde Konversionsrate

Selbstverständlich sollten Ihre KPI’s stets Ihren Unternehmenszielen unterliegen und können je nach umgesetzter Strategie sehr individuell sein (z.B. Terminstornierungen bei Online-Terminvereinbarung).

„Forschen“ Sie hier immer weiter, um das Maximum aus Ihrem Prozess herauszuholen und überlegen Sie stets, was die Gründe für Einbrüche bei bestimmten Kennzahlen sind, um diese zu beseitigen. 

II. Meetings

Abhängig davon, welche Marketing und Sales Prozesse Sie automatisieren, macht es durchaus Sinn, dass alle 2 Wochen Ihre Teams aus den jeweiligen Bereichen zusammenkommen und Herausforderungen und Probleme klären.

Diese Meetings sind meist hoch effizient, da Ihre Teams aus Marketing und Vertrieb an einem Tisch sitzen und sich besser aufeinander abstimmen können. 

Dadurch kann auch langfristig gewährleistet werden, dass die Abstimmung untereinander harmoniert, beide Teams an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen.

Fazit

Die Implementierung einer Marketing Automation ist nicht von Heute auf Morgen getan. Wer jedoch die Sache ernst nimmt und Schritt für Schritt diesem Leitfaden folgt, wird schlussendlich auch das System mit Erfolg einführen und so dem Unternehmen zu mehr Wachstum und höherer Effizienz verhelfen.

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